Digital ist zwar im Trend, das real existierende Archivgut besteht bisher aber weitgehend noch – und nur – aus dem Datenträger Papier. Wie können wir dieses Kulturgut erhalten?
„Präventive Maßnahmen wie materialgerechte Lagerungsbedingungen und Verpackungen sind die wirtschaftlichste Methode der Originalerhaltung …“ – soweit die „Bundesweiten Handlungsempfehlungen“ zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts in Archiven und Bibliotheken der KEK (Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts). Auch der Unterausschuss Bestandserhaltung der BKK (Bundeskonferenz der Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag) betont in seiner Arbeitshilfe „Verpackungsmaterialien für Archivgut“ die Bedeutung archivgerechter Verpackung als wesentlichem Schutzfaktor für die Sicherung von Archivalien.
Geeignete Archivkartons und Archivmappen kosten Geld, gleiches gilt für die Behebung bereits entstandener Schäden durch Restaurierung von Archivalien. Grund genug für die Frage: „In welcher Höhe stehen Ihnen jährlich Haushaltsmittel für Maßnahmen der Bestandserhaltung zur Verfügung (z.B. Beschaffung von Verpackungsmaterial, Restaurierungsmaßnahmen)?“ 77 Archive antworteten, das Ergebnis gibt zu denken:
Ist diese bescheidene Finanzaustattung der Grund dafür, dass in über einem Viertel der antwortenden Archive weniger als die Hälfte des Archivguts fachgerecht verpackt ist? Denn das ist eins der Ergebnisse unserer Frage „Wie viele Prozent Ihres Archivguts sind fachgerecht verpackt (säurefreie Mappen und Kartons nach DIN ISO 9706)?“.