Da die erste und zentrale Informationsquelle für die meisten Menschen heute das Internet ist, wollten wir wissen, welche Informationen die sächsischen Archive dort anbieten. 1999 forderte Hartmut Weber, damals Präsident des Bundesarchivs, in einem Beitrag über „Digitale Repertorien…“: „Die Basisinformationen über Archive und die Nutzerhinweise gehören zu 100% ins Internet, Beständeübersichten ebenfalls zu 100%, Findmittel über uneingeschränkt benutzbare Bestände im Prinzip ebenfalls“. Davon sind wir – fast zwanzig Jahre später – in Sachsen noch weit entfernt. „Welche der folgenden Informationen bietet Ihr Archiv im Internet an?“ fragten wir, Mehrfachnennungen waren möglich:
Bilanz: 11 der 75 teilnehmenden Archive sind nicht einmal mit Angaben zu Öffnungszeiten oder Kontaktdaten im Internet zu finden. Nur gut die Hälfte der Archive gibt weiterführende Hinweise zur Benutzung. Einen Überblick über die Bestände erhält man bei weniger als der Hälfte der Archive. Und nur 17 Archive – nicht einmal ein Viertel – ermöglichen die Internetrecherche in Findmitteln.
Warum ist das so? Die Gründe dürften vielfältig sein, ein Faktor ist wohl auch dieser: Die Antwort auf unsere Frage „Verfügt Ihr Archiv über ausreichende Ressourcen an IT-Fachpersonal bzw. Unterstützung durch (externes) IT-Fachpersonal?“ beantworteten 43% der Archive mit „nein“.
Welche Gründe aber auch immer im Einzelnen zu der aktuellen Situation führen: Wie können wir für unsere Archive um Unterstützung werben, wenn wir uns präsentieren wie in der vor-digitalen Zeit?
Zur Vertiefung sei an die folgenden Beiträge von Bastian Gillner und ihre Diskussion erinnert: „Archive im digitalen Nutzerkontakt“ und „Wollen Archive (mehr) Nutzer?“.
5 Gedanken zu „Umfrage zur Situation der Archive in Sachsen: Internetpräsenz“