Die Ausgangslage und damit auch die Interessen der Archivarinnen und Archivare der verschiedenen Archivgrößen und -sparten in Sachsen sind sehr unterschiedlich. Mit dem Programm der Archivtage versuchen wir (der Vorstand des Landesverbandes Sachsen im VdA), dem Rechnung zu tragen. Um dies möglichst bedarfsgerecht zu tun, fragten wir:
„Die prägende Veranstaltungsform war beim diesjährigen Archivtag der Vortrag mit anschließender Diskussionsmöglichkeit. Wie sehr entsprechen diese und andere mögliche Veranstaltungsformen Ihren Wünschen für kommende Archivtage?“ Und siehe da: Der klassische Vortrag mit Diskussion ist durchaus nicht unbeliebt. Allerdings zeigt sich auch, dass partizipativere Formate gewünscht werden:
In einem freien Feld wurden ergänzend vorgeschlagen:
- Erfahrungsausstausch in anderen Archiven
- kurze Impulsvorträge von max. 5 Minuten Länge
- Livestream
- Vielleicht die Möglichkeit, sich in kleinen Gruppen gezielt mit anderen Kollegen aus der gleichen Archivsparte und der gleichen Archivgröße zu einem Thema auszutauschen.
Wir fragten auch: „Welche Art von fachlichen Beiträgen wünschen SIE sich?“, Mehrfachnennungen waren möglich.
In Zahlen (bei 80 antwortenden Personen):
- 50 (63%): Behandlung theoretischer Grundsatzfragen
- 70 (88%): Beispiele aus der Archivpraxis
- 67 (84%): Informationen über neueste Entwicklungen
- 35 (44%): Beiträge von „außen“ (z. B. Verwaltung, Politik, Wissenschaft)
- 42 (52%): Umfrageergebnisse zur Situation in Sachsen
- 5 (6%): Andere
18 Personen nutzten die Möglichkeit, noch Anmerkungen oder Hinweise zum fachlichen Programm des diesjährigen Archivtags zu geben. Auch hier wurde wiederholt die fehlende Zeit für Diskussionen bemängelt. Der Vorstand wird alle Rückmeldungen auswerten. Hier einige Stimmen:
- Mehr Zeit für Diskussionen einplanen
- eine (ausführliche) Moderierung der Beiträge zur Diskussionsanregung wäre schön
- Da es scheinbar mehr Teilnehmer auf den Archivtagen werden, evtl. Teilung der Fachsitzungen in zwei Sektionen. Dann kommen evtl. wieder mehr Diskussionen auf.
- Die Umfragen zeigen die Problemlagen deutlich und sind ein Alleinstellungsmerkmal des Sächs. Archivtages. Bitte beibehalten! Neue Entwicklungen müssen praxistauglich vermittelt werden, um nachgenutzt zu werden. Workshops könnten die Möglichkeit bieten, auch theoretischere Fragen neben Praxisfragen auf dem Archivtag zu behandeln.
- Weiter so! Archivfachliche Themen sollten immer im Vordergrund stehen.
- Als Berufseinsteigerin würde ich es begrüßen, hier einen Austauschraum zu schaffen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich – frisch aus der Theorie – andere Vorstellungen von und andere Prioritäten in der Archivarbeit besitze und würde mich darüber gerne mit anderen BerufseinsteigerInnen (auch aus anderen Ausbildungsstätten) austauschen. Wegen fehlender Erfahrung ist die Hemmschwelle, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen, oft sehr hoch. Ich denke aber, dass wir trotzdem viele gute und neue Ideen haben, gerade weil wir noch nicht allzulang in der Praxis aktiv sind.
- die Diskussionszeit war nicht ausreichend
- vielleicht auch mal auf Archive in freier Trägerschaft (Bsp. e.V.) eingehen oder auf kleine Archive wie Betriebsarchive u.a.m. – wäre in einer Großstadt sicher gut