Kategorie-Archiv: Hochschularchive

Dilemma oder Herausforderung? Zentralisierte Beständeverwaltung und Erschließung von Archiv und Sammlungsgut im Kunstbereich an einer kleinen Einrichtung

Bericht zum Vortrag von Dr. Simone Fugger v. dem Rech, Dresden

Erst seit 2013 leitet Simone Fugger v. dem Rech Archiv und Kustodie an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden und hat diese Aufgabe in einem „Ein-Personen-Archiv“ offensichtlich als Herausforderung gesehen!

Dr. Simone Fugger von dem Rech
Foto: Regine Bartholdt / Sächsisches Staatsarchiv

Einleitend stellte die Referentin kurz die Trägereinrichtung HfBK Dresden vor. Das Profil spiegelt sich auch in den Beständen von Archiv und Kustodie: Neben „klassischem“ Archivgut der Hochschule und ihren Vorgängereinrichtungen gehören dazu auch eine Anatomische Sammlung und eine bedeutende Gemäldesammlung. Auch das Zwischenarchiv wird mit verwaltet. Dass Archiv und Sammlung mit einer Facharchivarin hauptamtlich besetzt sind, ist nicht selbstverständlich: Von 25 staatlichen Universitäten und Hochschulen mit bildnerisch-künstlerischer Ausbildung in Deutschland unterhalten 16 ein Archiv und/oder eine Sammlung, 12 davon sind hauptamtlich besetzt.

Der Umfang der Bestände summiert sich auf knapp 200 lfm Archivgut, aktuell rd. 80 lfm Zwischenarchivgut, 12.400 Medien, 608 Objekte in der Anatomischen Sammlung und rd. 48.000 künstlerische Werke, darunter Gemälde, Grafiken, Plastiken, Textilien und Aktionskunst.

In einem von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungsprojekt waren die schriftlichen Quellen zur Geschichte der Hochschule und ihren Vorgängerinstitutionen (1764 – 1990) bereits in den Jahren 2001 bis 2003 verzeichnet worden – dies aufgrund von dort jeweils verwahrten Quellen in Kooperation mit dem Hauptstaatsarchiv Dresden, der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden und dem Stadtarchiv Dresden. In den vergangenen sechs Jahren seit Dienstantritt der Referentin wurde die Erschließung weiter ausgebaut. Hierzu gehörte die Entwicklung einer gemeinsamen Beständegliederung / Tektonik, in der alle Archiv- und Sammlungsbestände im verwendeten Archivinformationssystem (AIS) AUGIAS-Archiv 9.1 abgebildet werden. Die Zusammenführung aller Verzeichnungsinformationen in einem System ist von großem Vorteil u. a. für Recherchen.

Auch das Zwischenarchivgut wird im AIS verwaltet. Grundsätzlich funktioniert das Abgabeverfahren, wenn auch „wilde Übergaben“ nicht völlig zu vermeiden sind.

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