Breitkopf & Härtel, der älteste Musikverlag der Welt, wurde 1719 in Leipzig gegründet. Das unter Kulturgutschutz stehende Verlagsarchiv liegt weitgehend im Sächsischen Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig und beinhaltet vor allem Korrespondenzen ab dem Jahr 1896 sowie Briefkopierbücher aus dem Zeitraum von 1818 bis 1910. Der Hauptsitz des Verlages befindet sich seit 1945 in Wiesbaden, doch seit dem Jahr 2017 gibt es auch in Leipzig wieder eine Niederlassung.
Das rot-weiße Logo mit dem Bären dürfte Musikern, Musikwissenschaftlern und Musikinteressierten vertraut sein. Weniger bekannt ist jedoch, wie der Verlag zum Bären in seinem Logo kam: Das Tier erinnert an den Gasthof „Goldener Bär“, den der Verlag 1732 als verfallenes Gebäude kaufte und als Verlagsgebäude ausbaute. Auch das Schild dieses Gasthofes zierte ein Bär.
Anfangs wurde im Verlag vor allem Fachliteratur im Bereich der Theologie veröffentlicht, aber auch Werke des Schriftstellers und Literaturtheoretikers Johann Christoph Gottsched (1700-1766). Mit der Herausgabe von „Schemellis Gesangsbuch“ 1736, an dem Johann Sebastian Bach beteiligt war, und weiteren musikalischen Publikationen deutete sich bereits das später dominierende musikalische Profil des Verlages an. Bald wurden Notendrucke nahezu aller wichtigen Komponisten aus dem deutschen Sprachraum verlegt, wodurch der Verlag sich über die Jahre als feste Größe im musikalischen Fachbereich etablierte. In diesem Jahr feiert er seinen 300. Geburtstag.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag gehört zum Abschlussprojekt der FAMI-Auszubildenden der Fachrichtung Archiv in Sachsen 2019, das dem Medienstandort Leipzig A – Z gewidmet war und hier kurz vorgestellt wird. Auf die Geschichte von Breitkopf & Härtel in Leipzig nach 1945 wird hier nicht näher eingegangen.