FAMI-Abschlussprojekt 2019: F wie Frauen in Leipzig

Öffentlichkeitsarbeit

Im Kreis der Literaturwissenschaftler und sicher auch darüber hinaus bekannt sind „die Gottschedin“ und „die Neuberin“, die im Zeitalter der Aufklärung in Leipzig lebten und wirkten. Luise Adelgunde Victorie Gottsched (1713 – 1762) war nicht nur die Mitarbeiterin ihres berühmten Mannes Johann Christoph Gottsched, sondern trat auch mit eigenen Zeitschriftenbeiträgen, Lyrik und Dramen sowie Übersetzungen und Bearbeitungen hervor. Die Theaterreformerin und Schauspielerin Friederike Caroline Neuber (1697 – 1760) betrieb von 1727 – 1733 ein feststehendes Theater im Haus Großer Blumberg am Brühl.

Louise Otto-Peters (1819-1895) war eine Schriftstellerin des 19. Jahrhunderts und eine der ersten wichtigen Figuren der deutschen Frauenbewegung. Sie war unter anderem Herausgeberin der „Frauen-Zeitung“ und der „Mitteldeutschen Volkszeitung“ sowie Mitbegründerin des Leipziger Frauenbildungsvereins und des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins. Sie starb 1895 in Leipzig. Ein Denkmal, eine Gedenktafel in der Kreuzstraße, eine nach ihr benannte Allee sowie ein Platz erinnern an sie. Die Louise-Otto-Peters-Gesellschaft betreibt ein Archiv im Gerichtsweg, das Material zu ihrer Person sammelt, aber auch die von ihr herausgegebenen Zeitungen.

Die Frauenrechtlerin und Sozialdemokratin Clara Zetkin (1857-1933) lebte von 1872 bis 1882 in Leipzig. Unter anderem trat sie hier der Sozialistischen Arbeiterpartei bei. Einer der beliebtesten Parks in Leipzig und eine Straße im Westen der Stadt tragen heute ihren Namen.

Auch die sächsische Schriftstellerin und Dichterin Lene Voigt (1891-1962) verbrachte große Teile ihres Lebens in Leipzig. Ihre Werke wie die „Säk’schen Balladen“ und die „Säk’schen Glassigger“ bedienten sich sächsischer Mundart als Stilmittel. Zu Zeiten der Weimarer Republik veröffentlichte sie unter anderem in sozialdemokratischen und kommunistischen Zeitschriften. Diese Ausrichtung brachte ihr später im Nationalsozialismus zwar kein totales Berufsverbot, ihre Werke durften aber seit 1936 nicht mehr publiziert werden. Heutzutage ist sie vor allem als sächsische Mundartdichterin bekannt und beliebt. Und auch sie wurde Namenspatin für eine Straße und einen Leipziger Park.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag gehört zum Abschlussprojekt der FAMI-Auszubildenden der Fachrichtung Archiv in Sachsen 2019, das dem Medienstandort Leipzig A – Z gewidmet war und hier kurz vorgestellt wird.

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