Die demokratisch gesinnte Frauenpolitikerin Louise Otto-Peters war Initiatorin und langjährige ehrenamtliche Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins (ADF), dessen Gründung in Leipzig 1865 den Beginn der organisierten deutschen Frauenbewegung markiert. Ihren Lebensunterhalt verdiente die bedeutende deutsche Feministin als Dichterin, Schriftstellerin und Journalistin.
Im 1997 gegründeten Archiv der gleichnamigen Gesellschaft werden alle Veröffentlichungen von und über Louise Otto-Peters (1819-1895) sowie Materialien der ersten deutschen Frauenbewegung erfasst, dokumentiert, gesammelt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, darunter auch wertvolle Autographen und Originalausgaben.
2019, im Jahr des 200. Geburtstages der Mitbegründerin der deutschen Frauenbewegung, ist das Louise-Otto-Peters-Archiv als kompetente Auskunftsstätte besonders gefragt. NutzerInnen sind WissenschaftlerInnen und Laien-HistorikerInnen, JournalistInnen und AutorInnen, Studierende und SchülerInnen. Das auf Frauenbewegungsgeschichte spezialisierte Archiv ist aber ebenso eine Fundgrube für alle regionalgeschichtlich sowie kultur- und kunsthistorisch Interessierten.
In wenigen Jahren von der internen Beständeübersicht zur Internetpräsentation in Archivportalen
Erschließung gehört zum archivarischen Arbeitsalltag und ist mit anderen Arbeitsbereichen wie Records Management, Überlieferungsbildung, Bestandserhaltung und Nutzung eng verknüpft. Diesen Alltag einmal in langfristiger, strategischer Perspektive zu betrachten mit dem Ziel, die eigenen Archivbestände in Archivportalen auf aktuellem fachlichen Niveau zu präsentieren und daraus Arbeitsschwerpunkte für mehrere Jahre abzuleiten, macht daraus Entscheidungen des strategischen Archivmanagements. Auf dieser Grundlage arbeitet es sich leichter und sie lässt sich auch gegenüber dem Archivträger und der Öffentlichkeit gut vermitteln. Aus dem Alltagsgeschäft wird also ein Instrument, das die Zukunft des Archivs entscheidend mitprägt.
Dr. Stefan Schröder Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) LWL-Archivamt für Westfalen
Die Masterarbeit von Dr. Stefan Schröder zu „Archivmanagement in kleinen Archiven“ steht online zur Verfügung (Anm. der Redaktion).
Mit der Novellierung des Personenstandsgesetzes zum Jahr 2009 wurden die sächsischen Kommunalarchive für Personenstandsregister zuständig, die zuvor bei den Standesämtern verwahrt worden waren. Die Register enthalten personenbezogene Daten zu Geburten, Eheschließungen und Todesfällen seit dem Jahr 1876. Nach Ablauf der sogenannten Fortführungsfristen müssen die Register von den Standesämtern an das zuständige kommunale Archiv abgegeben werden; die Fristen betragen für Geburtsregister 110 Jahre, für Eheregister 80 Jahre und für Sterberegister 30 Jahre.
Die Personenstandsregister sind viel genutzte Quellen, z. B. für die Ermittlung von Erben oder für private Familienforschung. Ausgangspunkt ist dabei in der Regel der Name einer Person. Die Register wurden in den Standesämtern aber schlicht chronologisch geführt – und dies im 19. und 20. Jahrhundert auf Papier. Aufwändig wird die Recherche, wenn das exakte Datum eines Personenstandsfalles (Geburt, Eheschließung, Tod) nicht bekannt ist. Für eine schnelle Ermittlung der einschlägigen Seiten in einem Register ist der Zugriff auf die Namensregister daher von zentraler Bedeutung.
In unserer Umfrage fragten wir: „Nur für kommunale Archive, die auch Personenstandsregister aus Standesämtern verwahren: Welche Findmittel nutzen Sie dafür vorwiegend?“ 42 Archive antworteten mit folgenden Ergebnis:
29 (69%): die in den Standesämtern angelegten Namensregister (Papier)
6 (14.3%): vom Standesamt oder selbst erstellte elektronische Namensverzeichnisse (in Office-Systemen)
2 (4.8%): durch Dritte erstellte elektronische Namensverzeichnisse (z.B. durch FamilySearch oder Ancestry)
5 (11.9%): Andere
Unter „Andere“ wurden u. a. genannt: „Digitalisate der Namensregister (Papier) der Standesämter“ sowie „fortlaufend digitalisierte Namensregister ohne Index außerhalb von Augias jedoch nach Jahrgängen und Standesämtern getrennt und auch getrennte Register“.
Fazit: Über zwei Drittel der Archive nutzen (nur) die bereits in den Standesämtern angelegten papiernen Namensregister. Filtert man die Antworten auf die Archive mit lediglich einer Teilzeit-Personalstelle (unter 1), fällt dieses Ergebnis noch eindeutiger aus: Von den 12 antwortenden Kommunalarchiven mit weniger als einer Personalstelle arbeiten 11 Archive (92%) nur mit den in den Standesämtern angelegten Namensregistern (Papier):
Im Jahr 1650 wurde in Leipzig mit den „Einkommenden Zeitungen“ die älteste bekannte Tageszeitung der Welt von Timotheus Ritzsch herausgegeben. Sie beeindruckt bis heute durch die für die damalige Zeit hohe Anzahl der Ausgaben und durch die inhaltliche Qualität der Meldungen.
Doch nicht nur im Bereich der Printmedien war Leipzig Vorreiter. Bereits 1936 wurde hier eine andere, weit in die Zukunft weisende Technologie präsentiert. Am 1. März des Jahres wurde durch die Deutsche Reichspost zum Auftakt der Frühjahrsmesse die erste Fernseh-Sprech-Linie der Welt zwischen Leipzig und Berlin eingerichtet, die über eine Fernverbindung sprachliche Kommunikation in Kombination mit Bildübertragung ermöglichte. Also schon vor über 80 Jahren wurde zwischen Leipzig und Berlin im heutigen Sinne „geskyped“!
Die Fernseh-Sprech-Stellen befanden sich in Berlin im Postamt Columbushaus am Potsdamer Platz und beim Telegraphenamt in der Hauptschalterhalle des Postamts am Leipziger Augustusplatz. Das zunächst auf drei Minuten beschränkte Ferngespräch kostete 3,00 Reichsmark, zuzüglich einer Herbeirufgebühr von 0,50 Reichsmark. Die mündliche Anmeldung an den Reichspoststellen musste rechtzeitig erfolgen, damit die Post den Gesprächspartner ermitteln und zur vereinbarten Zeit an die Bildtelefon-Zelle bestellen konnte. Vor allem durch die niedrige Gebühr erfreute sich die Einrichtung vielseitiger Benutzung. Zur Übertragung des Bildes der Personen wurde auf beiden Seiten je eine Fernsehsende- und Empfangseinrichtung für 180 Bildzeilen bei 25 Bildwechseln in der Sekunde genutzt. Diese waren mit einem Breitbandkabel miteinander verbunden. Für Interessenten, die keine Verwandten oder Bekannten zum Führen des Fernseh-Gesprächs hatten, wurden hierfür durch die Deutsche Reichspost sogar Postbeamte bereitgestellt.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag gehört zum Abschlussprojekt der FAMI-Auszubildenden der Fachrichtung Archiv in Sachsen 2019, das dem Medienstandort Leipzig A – Z gewidmet war und hier kurz vorgestellt wird.
Am 9. Oktober 1989 gingen in Leipzig mehr als 70.000 Menschen auf die Straße und demonstrierten gegen die SED-Diktatur. Mit einer der größten Massendemonstrationen in der Geschichte der DDR am sogenannten „Tag der Entscheidung“ wurde nach 40 Jahren das Ende der SED-Herrschaft und der DDR eingeleitet. Einen Monat später fiel die Mauer und der Weg zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde frei. Diesem historisch bedeutsamen Ereignis gingen viele kleine Protesthandlungen voraus. Zahlreiche einmalige Zeugnisse von Opposition und Widerstand befinden sich heute im Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. (ABL).
Das ABL wurde am 5. Mai 1991 von ehemals aktiven Mitgliedern kirchlicher Basisgruppen und unterschiedlichen Oppositionsbewegungen der DDR gegründet. Grundlage des heutigen Archivs bildet die „Markusbibliothek“, welche analog zur Berliner Umweltbibliothek im Herbst 1988 in Leipzig gegründet wurde. Die Leipziger Markusgemeinde mit Pfarrer Rolf-Michael Turek an der Spitze stellte ihre „Gemeindebibliothek“ als „Umweltbibliothek“ einige Stunden pro Woche zur Verfügung. Dort konnten die Publikationen der politisch alternativen Gruppen (Samisdat u.a.) eingesehen werden. Außerdem erhielten die Gruppen nach den Festnahmen am 11. September 1989 einen Raum mit einem Telefonanschluss in der Markusgemeinde. Gezielt wurden Unterlagen zu den Ereignissen im Herbst 1989 wie Flyer oder Augenzeugenberichte zusammengetragen.
Seit der Vereinsgründung sammelt das Archiv die hinterlassenen Selbstzeugnisse der DDR-Opposition, der Bürgerbewegung und der in den Jahren 1989/1990 entstandenen Initiativen und Parteien, um diese zu sichern, dauerhaft aufzubewahren, zu erschließen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Der Archivbestand umfasst ca. 235 lfm und wird im Magazin des Archivs fachgerecht aufbewahrt. Daneben findet man im Archiv Samisdatschriften, Zeitschriften, tausende Fotos und Bücher, Zeitzeugeninterviews sowie Schriften von Aufarbeitungsinitiativen und wissenschaftliche Arbeiten.
Der Archivbestand und die Bibliothek dokumentieren u.a. Opposition und Widerstand in der DDR, die Chronik der Friedensgebete in Leipzig, die Repressionen durch das Ministerium für Staatssicherheit und staatliche Organe, die Ereignisse im Herbst 1989, den Aufbau demokratischer Strukturen ab 1990 sowie die Tätigkeit des Neuen Forums. Hinzu kommen vermehrt Unterlagen, welche die Erinnerungskultur und die Aufarbeitung der SED-Diktatur nach 1989/1990 betreffen. Das Archiv sammelt, bewahrt und erschließt nach archivalischen Grundsätzen Unterlagen, die sich mit Opposition und Widerstand speziell im ehemaligen Bezirk Leipzig, aber auch darüber hinaus, befassen.
Aktueller Stand der Datenlieferung und Perspektiven im Rahmen der neuen technischen DDB-Architektur
Aus technischer Sicht befand sich die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) seit 2016 im Umbruch – im Rahmen des Weiterentwicklungsprojekts „DDB 2017“ wurde die gesamte Ingestarchitektur überarbeitet, um die Probleme bei der Verarbeitung insbesondere großer Datenmengen in den Griff zu bekommen.
Als Folge dessen konnten in den letzten Jahren nur verhältnismäßig wenige Datenlieferungen in die DDB – und somit auch das Archivportal-D – eingespielt werden. Seit März dieses Jahres konnte der Ingest nun sukzessive wieder aufgenommen werden, so dass die große Menge ausstehender Daten-Ingests abgearbeitet werden kann.
Durch die – sowohl technischen als auch organisatorischen – Umbauten steht nun eine leistungsfähige Ingeststrecke zur Verfügung, so dass Daten nun deutlich schneller geladen werden können. Auch in der Vorverarbeitung der Datenlieferungen durch die Fachstelle wurde vieles automatisiert und verbessert, um schnell zu Ergebnissen kommen zu können.
In diesem Vortrag soll aufgezeigt werden, was sich in den letzten Jahren getan hat, wo die Probleme lagen und welche Perspektiven es bezüglich Ingest und Teilnahme gibt.
Oliver Götze Landesarchiv Baden-Württemberg / DDB-Fachstelle Archiv
Als Graphisches Viertel bezeichnet man ein Stadtgebiet östlich der Leipziger Innenstadt. Der Name leitet sich von der großen Anzahl an Verlagen und anderer Einrichtungen des Buchgewerbes und -handels her, die hier vor allem Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. Um das Jahr 1900 beherbergte das Leipziger Stadtgebiet fast 800 Verlage und Buchhandlungen, den größten Teil davon im Graphischen Viertel. Dazu kamen Druckereien, Buchbindereien, Musikalienhandlungen und Antiquariate.
Ab der Jahrhundertwende sank nach und nach die Zahl der Unternehmen. Später zerstörten die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs über 70 Prozent des Viertels. Mit Ende des Krieges und Gründung der DDR verließen viele Leipziger Verlage die Stadt gen Westen, von denen einige jedoch in den letzten Jahrzehnten wieder zurückkehrten, etwa die Musikverlage Edition Peters und Friedrich Hofmeister.
Ungeachtet all dieser Veränderungen hat das Viertel viel von seinem früheren Geist bewahrt. Folgt man dem Grimmaischen Steinweg östlich aus der Innenstadt, vorbei an Johannisplatz und Grassimuseum, entdeckt man an der Dresdner Straße bereits erste Hinweise auf die Vergangenheit der Gegend: Großer Brockhaus, Insel-, Klasing-, Reclam- oder Breitkopfstraße sind die Namen einiger Querstraßen, die auf ehemals hier angesiedelte Verlage und Druckereien hinweisen.
OVG, ISAD (G), RNA…? Im deutschen Archivwesen gibt es keinen allgemein verbindlichen Erschließungsstandard; die Situation wurde 2013 mit Blick auf „Archivische Erschließung und RDA“ von Irmgard Becker im Rahmen eines Workshops bei der Deutschen Nationalbibliothek kurz skizziert. In der DDR wurden allerdings schon in den 1960er Jahren die „Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze für die staatlichen Archive der Deutschen Demokratischen Republik“ erarbeitet. In den folgenden Jahren folgten Ergänzungen für besondere Archivaliengattungen wie Druckschriften oder Karten und Pläne. Verwiesen sei hier auf den Beitrag von Petra Rauschenbach zu den OVG auf dem Brandenburgischen Archivtag 2014 (der ebenfalls dem Thema Erschließung gewidmet war).
An welchem Erschließungsstandard orientieren sich die Archive im Freistaat Sachsen heute vorwiegend? Auf diese Frage antworteten 70 Archive mit folgendem Ergebnis:
11 (16%): an keinem
27 (39%): an einem eigenen unseres Archivs
14 (20%): OVG (ggf. etwas modifiziert)
13 (19%): Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs
2 (3%): ISAD (G)
3 (4%): Andere [genannt wurden: Erschließungsrichtlinie BStU, RNA und Kombination aus OVG und Erschließungsrichtlinie SächsStA]
Knapp 30 Jahre nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland wirken die OVG also noch nach. Sie haben ihre prägende Wirkung aber weitgehend verloren, ohne dass sie durchgängig durch einen anderen Standard ersetzt worden wären. Eine bewusste Orientierung am Internationalen Standard ISAD (G), zugänglich auch in der deutschen Übersetzung, ist der Ausnahmefall.
Die Frage „Welche Erschließungmethode(n) nutzen Sie?“ beantworteten 71 Archive, dabei war Mehrfachnennung möglich.
Die Gemeinsame Normdatei (GND), ursprünglich im Bibliothekskontext entstanden, ist längt ein spartenübergreifendes Gemeinschaftsvorhaben. Dies resultiert aus den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und Vorteilen, die die Verwendung von Normdaten bzw. der GND mit sich bringen. Ob in Portalen oder BEACON-Dateien – GND-Identifikatoren sind als übergreifend etablierte Referenz und maschinenlesbare Information die Grundlage der inhaltlichen Vernetzung von Daten und zugleich die Eintrittskarte ins Semantic Web. Die gestiegene Bedeutung der GND lenkt aber auch einen Blick auf Probleme und noch bestehende Defizite dieses Großprojekts. Dazu gehören heterogene Datenqualität, Dubletten oder fehlende Einträge, gerade mit Blick auf archivische Bedürfnisse. Seit 2018 widmet sich dem Thema „Öffnung der GND“ ein DFG-Projekt mit dem Titel GND4C – GND für Kulturdaten. Weitere Sparten und Institutionen sollen aktiv und mit ihrer jeweiligen fachlichen Kompetenz in die Qualitätssicherung und den inhaltlichen Ausbau der GND einbezogen werden, diese aber auch institutionell-organisatorisch künftig mittragen. Die GND öffnet sich und so sind auch die Archive mit der Frage konfrontiert, ob sie – und wenn – wie und was sie konkret dazu beisteuern können.
Der Beitrag auf dem Archivtag wird neben den aktuellen Entwicklungen um die GND und das zugehörige DFG-Projekt darauf eingehen, weshalb Normdaten gerade auch für kleine Archiveinrichtungen ein wichtiges Handlungsfeld sein können und wie diese Daten effizient recherchiert und mit Erschließungsinformationen verknüpft werden können.
Im Kreis der Literaturwissenschaftler und sicher auch darüber hinaus bekannt sind „die Gottschedin“ und „die Neuberin“, die im Zeitalter der Aufklärung in Leipzig lebten und wirkten. Luise Adelgunde Victorie Gottsched (1713 – 1762) war nicht nur die Mitarbeiterin ihres berühmten Mannes Johann Christoph Gottsched, sondern trat auch mit eigenen Zeitschriftenbeiträgen, Lyrik und Dramen sowie Übersetzungen und Bearbeitungen hervor. Die Theaterreformerin und Schauspielerin Friederike Caroline Neuber (1697 – 1760) betrieb von 1727 – 1733 ein feststehendes Theater im Haus Großer Blumberg am Brühl.
Louise Otto-Peters (1819-1895) war eine Schriftstellerin des 19. Jahrhunderts und eine der ersten wichtigen Figuren der deutschen Frauenbewegung. Sie war unter anderem Herausgeberin der „Frauen-Zeitung“ und der „Mitteldeutschen Volkszeitung“ sowie Mitbegründerin des Leipziger Frauenbildungsvereins und des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins. Sie starb 1895 in Leipzig. Ein Denkmal, eine Gedenktafel in der Kreuzstraße, eine nach ihr benannte Allee sowie ein Platz erinnern an sie. Die Louise-Otto-Peters-Gesellschaft betreibt ein Archiv im Gerichtsweg, das Material zu ihrer Person sammelt, aber auch die von ihr herausgegebenen Zeitungen.
Die Frauenrechtlerin und Sozialdemokratin Clara Zetkin (1857-1933) lebte von 1872 bis 1882 in Leipzig. Unter anderem trat sie hier der Sozialistischen Arbeiterpartei bei. Einer der beliebtesten Parks in Leipzig und eine Straße im Westen der Stadt tragen heute ihren Namen.
Auch die sächsische Schriftstellerin und Dichterin Lene Voigt (1891-1962) verbrachte große Teile ihres Lebens in Leipzig. Ihre Werke wie die „Säk’schen Balladen“ und die „Säk’schen Glassigger“ bedienten sich sächsischer Mundart als Stilmittel. Zu Zeiten der Weimarer Republik veröffentlichte sie unter anderem in sozialdemokratischen und kommunistischen Zeitschriften. Diese Ausrichtung brachte ihr später im Nationalsozialismus zwar kein totales Berufsverbot, ihre Werke durften aber seit 1936 nicht mehr publiziert werden. Heutzutage ist sie vor allem als sächsische Mundartdichterin bekannt und beliebt. Und auch sie wurde Namenspatin für eine Straße und einen Leipziger Park.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag gehört zum Abschlussprojekt der FAMI-Auszubildenden der Fachrichtung Archiv in Sachsen 2019, das dem Medienstandort Leipzig A – Z gewidmet war und hier kurz vorgestellt wird.